Wann kann eine Schamlippenkorrektur sinnvoll sein?
Große innere Schamlippen und erschlaffte äußere Schamlippen können von Frauen als störend empfunden werden. Beschwerden beim Sport, Radfahren, Joggen, Reiten oder eine Invagination (Einstülpung) der inneren Schamlippen beim Geschlechtsverkehr, sowie hygienische Aspekte beeinflussen die Entscheidung für eine operative Korrektur.
Anatomie und Funktion der Schamlippen
Die Schamlippen bedecken und verschließen den Scheideneingang. Damit ist die Scheide vor dem Austrocknen und vor dem Eindringen von Fremdkörpern und Krankheitserregern geschützt. Einen mechanischen Schutz darüber hinaus bilden die Fettpolster der äußeren Schamlippen. Die inneren Schamlippen (labia minora, “kleine“ Schamlippen) ziehen vom Schamhügel in Richtung After und umfließen dabei die Klitoris sowie den Eingang der Vagina. Im Bereich der Klitoris werden die Schamlippen auch als „Klitorismantel“ bezeichnet.
Ästhetik der geschlossenen Muschel
Das „optimale“ Erscheinungsbild des Genitales ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Häufig werden nicht zu lange innere Schamlippen die vollständig von festen, wohlgeformten äußeren Schamlippen bedeckt werden, ähnlich der Form einer geschlossenen Muschel, als Idealform angesehen.
Innere Schamlippen länger als äußere Schamlippen
Bei der Schamlippenhypertrophie sind die inneren Schamlippen sehr lang und ragen aus der Bedeckung der äußeren Schamlippen heraus. In der Regel betrifft eine Vergrößerung der Schamlippen ihre gesamte Länge, also den Abschnitt oberhalb der Klitoris, den Bereich der Klitoris selbst (Klitorismantel) und den Abschnitt unterhalb der Klitoris. Selten besteht eine isolierte Hypertrophie allein im unteren Anteil. Bei einer Vergrößerung aller Bereiche (die häufigste Form) müssen daher auch alle Abschnitte korrigiert werden, damit der Eingriff ein harmonisches und ästhetisch ansprechendes Ergebnis ergibt.
Schamlippen verkleinern lassen – die am häufigsten durchgeführte Korrektur
Die Verkleinerung der inneren Schamlippen (Schamlippenverkleinerung, Schamlippenreduktionsplastik) ist der am häufigsten durchgeführte Korrektureingriff des Genitals bei Frauen. Im Rahmen einer Schamlippenverkleinerung kann auch eine hervorstehende Klitoris (Klitorisprotrusion) mit korrigiert werden. An zweiter Stelle steht die Formung der äußeren Schamlippen durch straffen und verkleinern und/oder durch modellieren durch körpereigenes Fettgewebe/ Eigenfetttransplantation.
Korrektur der inneren (kleinen) Schamlippen
Wie wird die Korrektur der inneren (kleinen) Schamlippen durchgeführt?
Größe und Form der kleinen Schamlippen (Labia minora) und der Klitorisvorhaut lassen sich durch einen überschaubaren operativen Eingriff korrigieren. Dabei findet je nach dem Ausgangsbefund eine von verschiedenen etablierten Techniken ihre Anwendung. Der Eingriff kann in einer örtlichen Betäubung oder in einer kurzen Vollnarkose durchgeführt werden.
Grundsätzlich handelt es sich um einen relativ risikoarmen Eingriff mit einer kurzen beruflichen Ausfallzeit.
Korrektur der äußeren (großen) Schamlippen
Wie wird die Korrektur der äußeren (großen) Schamlippen durchgeführt?
Die äußeren Schamlippen (Labia majora) können zu lang, zu füllig oder zu schlaff sein, wodurch der Intimbereich vorgealtert wirken kann. Dies kann eine Frau in ihrer Lebensqualität und ihrem ästhetischen Befinden sehr einschränken. Durch einen korrektiven Eingriff werden die äußeren Schamlippen neu geformt. Dabei können Fülle und Länge der Labien durch die Entfernung von Gewebe reduziert werden. Alternativ kann auch eine Auffüllung mit Hyaluronsäure oder Eigenfett vorgenommen werden, um den Intimbereich optisch zu verjüngen.
Auch dieser Eingriff kann in einer örtlichen Betäubung oder in einer Vollnarkose durchgeführt werden.
Korrektur des Venushügels
Wie wird die Korrektur des Venushügels durchgeführt?
Der Venushügel entspricht einer Ansammlung von Fettgewebe vor dem Schambeinknochen. Diese kann bei einigen Frauen zu stark ausgeprägt und ästhetisch sehr störend sein, da sich der Venushügel in enger Kleidung deutlich abzeichnet. Zudem kann der Venushügel samt Vulva im Laufe des Lebens absinken und hängen. Bei einem zu voluminösen Venushügel kann mit Hilfe einer Absaugung des überschüssigen Fettgewebes oder einer Lipolyse (Fett-weg-Spritze) der prominente Venushügel reduziert und damit unauffälliger gestaltet werden. Durch eine Straffungsoperation besteht außerdem die Möglichkeit die Intimregion anzuheben.
Die Eingriffe werden in der Regel in örtlicher Betäubung (Absaugung) und in Vollnarkose (Straffung) durchgeführt.