Lipödem Diagnose
Lipödem Diagnose – wie wird diese Erkrankung diagnostiziert?
Die Diagnose ist bei einem Lipödem nicht immer einfach. Vor allem in den Anfangsstadien dieser Erkrankung kann es für einen Arzt mit geringen Fallzahlen, schwierig sein, die richtige Diagnose zu stellen. Aber gerade zu dem Zeitpunkt wäre es für Lipödem-Betroffene im Sinne eines frühestmöglichen Therapiebeginns wichtig, dass ihre Krankheit nicht fälschlicherweise als Übergewicht diagnostiziert wird, sondern als therapiebedürftige Erkrankung. Für Patientinnen, die den Verdacht haben, unter einem Lipödem zu leiden, ist es daher umso wichtiger, eigenverantwortlich möglichst viele Informationen zu sammeln und einen erfahrenen, mit der Krankheit vertrauten, Facharzt zu finden.
Grundsätzlich handelt es sich bei einem Lipödem um eine Störung der Fettverteilung. Typisch für diese Erkrankung ist eine symmetrische Fettvermehrung. Diese tritt besonders häufig an den Beinen und am Gesäß auf. Daneben können auch die Arme betroffen sein. An anderen Körperstellen kann sich die Fettvermehrung auch zeigen, dies ist jedoch eher selten der Fall. In der Regel sind nur Frauen von einem Lipödem betroffen. Die symmetrische Fettvermehrung hängt nicht – wie lange angenommen – mit Übergewicht zusammen, sondern mit einer Störung der Fettverteilung. Im Laufe der Erkrankung kommt es verstärkt zu Wassereinlagerungen. Es können Spannungsgefühle, Druckschmerzen und blaue Flecken auftreten. In der Regel werden die Beine gleichmäßig dick, weshalb bei dieser Erkrankung auch häufig vom sogenannten Säulenbein die Rede ist. Dabei vermehrt sich das Fett an den Oberschenkeln, den Knien und den Waden während die Füße schlank bleiben. Ähnlich zeigt sich das Krankheitsbild an den Oberarmen. Hände und Oberkörper bleiben wie die Füße dagegen meist schlank.
Lipödem – eine chronisch, fortschreitende Erkrankung
Bei einem Lipödem handelt es sich um eine chronische, fortschreitende Erkrankung. Bei einer fortschreitenden (in der Fachsprache progredienten) Erkrankung verstärken sich die Symptome im Laufe der Zeit und es kommt zu immer stärkeren Beschwerden.
Wie wird die Erkrankung definiert?
Laut Definition ist ein Lipödem eine Fettverteilungsstörung.
Diese Fettverteilungsstörung wirkt sich so aus, dass sich das Fett zunächst an den Beinen (und im Laufe der Erkrankung auch an den Armen) vermehrt und es zu einer symmetrisch verteilten Fettansammlung kommt. Der restliche Körper bleibt zumeist schlank. Dadurch erscheint der Körper nicht mehr wohlproportioniert. Ein Problem für Betroffene ist, dass sich die Fettverteilungsstörung weder durch Sport noch durch eine gesunde Ernährung beeinflussen lässt. Dieser Umstand grenzt das Lipödem deutlich von Übergewicht und Adipositas ab.
Es gibt zwei entscheidende Faktoren, an denen man Lipödem erkennt. Diese Faktoren sind:
- Die Fettzellen im Unterhautfettgewebe vermehren sich. Es kommt zu Strukturveränderungen. Narben und Knötchen können sich bilden. Diese festen Strukturen sind auch tastbar.
- Es kommt zu verstärkten Wasseransammlungen im Gewebe. Dies ist mit einer erhöhten Durchlässigkeit der Blutgefäße zu erklären.
Wie entsteht ein Lipödem?
Zu einem Lipödem kommt es, weil sich das Fettgewebe in der Unterhaut vermehrt. Die Unterhaut ist die Verbindung zwischen den oberen Hautschichten und den darunterliegenden Sehnen, Faszien und Knochen. Die Unterhaut setzt sich aus Fett- und Bindegewebe zusammen. Kommt es im Körper zu einem Überschuss an Fett, wird dies in der Unterhaut eingelagert. Bei Patienten, die unter einem Lipödem leiden, kommt es zu einer krankhaften Vermehrung des Unterhautfettgewebes insbesondere an Beinen und Armen. Zu erklären ist diese unverhältnismäßige Fettvermehrung an Beinen und Armen durch ein übermäßiges Wachstum von Zellen (man spricht auch von einer Hypertrophie) sowie einer Wucherung des Gewebes (hier spricht man auch von einer Hyperplasie). Zusätzlich kommt es verstärkt zu Wasseransammlungen und damit zu einer weiteren Zunahme des Volumens.
Was löst die Lipödem-Erkrankung aus?
Die Ursachen des Lipödems sind noch nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass zumindest die genetische Komponente eine Rolle spielt und auch hormonelle Faktoren an den Veränderungen des Unterhautfettgewebes beteiligt sind.
Auf welche Anzeichen sollte man achten?
Die Anzeichen eines Lipödems können von Patientin zu Patientin sehr unterschiedlich sein. Abhängig vom Stadium und der Ausprägung der Erkrankung zeigen sich Symptome wie Schmerzen, Schwere- oder Kältegefühl in Armen und Beinen in unterschiedlich starker Ausprägung. Schmerzen können im Anfangsstadium gänzlich fehlen. Später kommt es zu einer erhöhten Druckempfindlichkeit und schließlich auch zu Schmerzen.
Welche Typen und Stadien gibt es bei einem Lipödem?
Das Lipödem wird in mehrere Stadien und Typen eingeteilt. Wir arbeiten mit 3 Lipödem-Stadien und 5 bzw. 7 Lipödem-Typen.
Lipödem-Stadien
Die Lipödem Stadien beschreiben die Struktur des Gewebes und die Textur der Haut.
- Stadium 1: Die Hautoberfläche ist glatt und gleichmäßig. Das Unterhautgewebe ist verdickt und fühlt sich weich an. Beim Tasten lässt sich teilweise eine feinknotige (kugelige) Gewebestruktur feststellen. Wird die Haut gemeinsam mit dem Unterhautgewebe zusammengeschoben, zeigt sich die Haut dellenförmig, ähnlich der umgangssprachlichen Orangenhaut.
- Stadium 2: Die Hautoberfläche ist grobknotig, uneben und dellig (Matratzenphänomen), die Unterhaut ist verdickt und fühlt sich immer noch weich an.
- Stadium 3: die Hautoberfläche ist sehr uneben, das Unterhautfettgewebe ist stark verdickt und verhärtet, es haben sich große Haut- und Fettwülste gebildet, die Beine wirken deformiert und die Beweglichkeit ist stark eingeschränkt
Lipödem-Typen
Die Lipödem Typen geben Auskunft darüber, welche Körperregionen von der Erkrankung betroffen sind.
- Typ 1: Hüfte
- Typ 2: Hüfte und Oberschenkel
- Typ 3: Hüfte, Ober- und Unterschenkel
- Typ 4: Arme
- Typ 5: Unterschenkel
Die Einteilung nach Lokalisation, kann alternativ auch wie folgt geschehen:
- Oberschenkel-Typ
- Unterschenkel-Typ
- Waden-Typ
- Ganzbein-Typ
- Oberarm-Typ
- Unterarm-Typ
- Ganzarm-Typ
Handelt es sich bei einem Lipödem um eine Lympherkrankung?
Da die Symptome eines Lipödems denen verschiedener Lympherkrankungen stark ähneln, muss man bei der Diagnose umsichtig vorgehen. Es muss ausgeschlossen werden, dass es sich um ein Phlebödem, ein Lymphödem oder ein durch das Lipödem begünstigtes Lipolymphödem handelt. Oftmals dauert es viele Jahre, ehe die Patientinnen eine Diagnose erhalten und etwas gegen ihre Erkrankung unternehmen können. Für viele Frauen bedeutet das, dass sie einen langen Leidensweg hinter sich haben. Oftmals wurde versucht, die Beschwerden mit Sport oder der Ernährung zu verringern. Ohne Erfolg. Der große Leidensdruck bringt häufig psychische Probleme mit sich. Manche Betroffene schämen sich, ziehen sich zurück und brechen soziale Kontakte ab. Die körperlichen und seelischen Beschwerden können die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Für viele Patientinnen kann es ein Schock sein, wenn die Diagnose gestellt wird und sie erfahren, dass sie tatsächlich unter einer Erkrankung leiden und diese jetzt auch einen Namen hat. Viele Patientinnen sind dann aber auch erleichtert und möchten etwas gegen ihre Erkrankung unternehmen.
Wie wird ein Lipödem behandelt?
Wenn man ein Lipödem behandeln und ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern möchte, dann ist die Fettabsaugung (Liposuktion) die effizienteste Methode. In unserer Praxis nutzen wir die 4D Vaser® Ultraschalltechnologie, um überschüssiges Fett präzise zu entfernen und abzusaugen. Mit dieser modernen Technologie gelingt die Fettabsaugung besonders schonend und es kann nahezu jede Körperregion sicher und behandelt werden. Hierzu zählen auch die Bereiche, die typischerweise bei einem Lipödem von starken Fettansammlungen betroffen sind:
- Beine, Oberschenkel, Knie, Waden
- Arme, Ober- und/oder Unterarme
- Hüften, Gesäß
- Kinn, Nacken, Brust, Bauch
Mittels Ultraschallsonde werden die Fettzellen an der behandelten Körperstelle zum Platzen gebracht und anschließend abgesaugt. Auf diese Weise verbessern wir die Situation von Lipödem Patientinnen dauerhaft.
Lipödem Behandlung – sichere Diagnose und Therapie in München
Die Ausprägung eines Lipödems kann von Patientin zu Patientin sehr unterschiedlich sein. Wer vermutet, an dieser Erkrankung zu leiden, sollte sich daher an einen erfahrenen Facharzt wenden. Wir sind auf die Behandlung von Lipödemen spezialisiert und können die Erkrankung bereits in frühen Stadien erkennen.
- Das Lipödem wird von uns anhand klinischer Kriterien eindeutig diagnostiziert.
- Lipödem Erkrankte haben eine charakteristische Figur.
- Häufig können unsere erfahrenen Fachärzte, ein Lipödem bereits mit dem bloßen Auge erkennen.
- Wir untersuchen Sie ausführlich und klären folgende Sachverhalte.
- Zeitpunkt des Auftretens (in der Pupertät, nach einer Schwangerschaft, in den Wechseljahren)?
- Sind die Fettpolster symmetrisch verteilt?
- Wo befinden sich die Fettpolster?
- Haben sich Wassereinlagerungen (Ödeme) gebildet?
- Lassen sich Knötchen unter der Haut ertasten?
- Liegt eine Schmerzhaftigkeit bei Berührung und Druck vor?
- Liegt eine Neigung zur Bildung von Blutergüssen (Hämatomen) vor?
Sind Sie sich nicht sicher, ob bei Ihnen eine Lipödem Erkrankung vorliegt? Wir helfen Ihnen gerne weiter. Herr Dr. Raab ist Spezialist für die Diagnose und Behandlung von Lipödem Erkrankungen. Vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis für Plastische Chirurgie in München oder nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Telefon: +49 (0) 89 / 24 40 12 97, oder schreiben Sie uns eine Nachricht: praxis@dr-raab.com, Dienerstraße 17, 80331 München.
Wir freuen uns auf Sie.
Dr. med. Nikolaus Raab